Ich bin Ole und tätowiere seit rund 12 Jahren. Viele fragen mich, wie ich eigentlich zum Tätowieren gekommen bin – und warum ich diesen Weg eingeschlagen habe.
Schon während meiner Schulzeit habe ich nicht nur die reguläre Schule besucht, sondern parallel auch eine Zeichenschule absolviert. Zeichnen war für mich immer mehr als nur ein Hobby – es war ein fester Bestandteil meines Lebens. Das Ausbildungsniveau dort war so hoch, dass wir direkt die Möglichkeit hatten, an Kunsthochschulen für Architektur oder Malerei zu studieren. Doch damals konnte ich mich in diesem Bereich nicht sehen, auch weil meine Eltern darauf bestanden, dass ich eine technische Ausbildung mache.
Nach dem Schulabschluss studierte ich Programmierung und arbeitete rund zwei Jahre im Bereich iOS-/Android-Frontend-Entwicklung sowie Back-End-Serverprogrammierung. Trotz spannender Projekte merkte ich schnell, dass mich der Arbeitsmarkt für Programmierer enttäuschte und ich mich nicht langfristig in diesem Beruf sah.
Parallel dazu entwickelte sich mein Tattoo-Hobby: Gemeinsam mit einem Freund bauten wir unsere ersten selbstgemachten Maschinen aus einfachen Materialien und begannen, uns gegenseitig zu tätowieren – rein aus Spaß, ohne jede kommerzielle Absicht. Irgendwann wurde mir klar, dass ich diesen Weg professionell gehen will – und nichts hat mich daran gehindert.
Ich gehöre zu jener Generation von Tätowierern, die „just for fun“ angefangen haben, ohne den Gedanken, damit sofort Geld zu verdienen. Es ging mir einzig darum, mich kreativ auszudrücken und Menschen mit meiner Kunst zu bereichern.
Heute verbinde ich meine künstlerische Ader mit meinem technischen Denken – eine Kombination, die es mir erlaubt, jedes Projekt präzise zu planen und technisch sauber umzusetzen. Manchmal vermisse ich meine frühere Arbeit im IT-Bereich, und ich diskutiere immer noch gerne mit IT-Fachleuten über neue Entwicklungen – aber meine wahre Leidenschaft bleibt das Tätowieren.
Ich habe meine eigene Studio-Umgebung geschaffen, weil ich jeden Schritt von der Idee bis zur Heilung selbst kontrollieren möchte. So entstehen Ergebnisse, die technisch sauber, ästhetisch stimmig und langfristig schön bleiben.
Jedes Design entwerfe ich 100 % individuell – ohne Kopien und ohne Internet-Vorlagen. Ich beurteile jedes Projekt hinsichtlich Körperstelle, Linienführung, Detailtiefe und langfristiger Lesbarkeit. Mit der richtigen Vorbereitung kann ich jeden Stil umsetzen – meine Schwerpunkte sind Fineline, Dotwork, Mandala, Single-Needle, Floral, Black & Gray, Chicano. Und: Ich liebe neue Herausforderungen, wenn die Idee auf dem Körper „funktioniert“.